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Was ist eine CSA

Abkürzung CSA : Community supported agriculture, dt. gemeinschaftsunterstützte Landwirtschasft.

CSA ist eine Verbindung zwischen einem Bauern und den Menschen, die das essen, was der Bauer produziert. Eine der Begründerrinnen von CSAs in den USA, Robyn Van En, fasste es folgendermaßen zusammen:

" Nahrungsproduzent + Nahrungsverbraucher + jährliche Vereinbarung untereinander = CSA und ungeahnte Möglichkeiten".

Die Essenz dieser Beziehung ist die gegenseitige Vereinbarung: der Hof ernährt die Menschen, die Menschen unterstützen den Bauern und teilen die damit verbundenen Risiken und die potentiellen Geschenke. Hört sich nicht nach irgendetwas Neuem an- für die längste Zeit der Menschheitsgeschichte, waren Menschen mit dem Land verbunden, das sie ernährt hat. Das Anpflanzen (oder jagen und sammeln) von Nahrung irgendwo in der Nähe ist die Basis für die menschliche Existenz, genauso wie atmen, trinken, und Vermehrung. Wenn diese Basis zusammenbricht wird es sicher Schwierigkeiten geben.

Für die meisten Menschen in den Industrienationen ist diese Verbindung heutzutage schon zusammengebrochen. Die meisten Menschen wissen nicht wo ihr Essen herkommt oder wie es gewachsen ist. Sie können die Erde nicht berühren oder zu dem Bauern sprechen, der sich darum kümmert. Essen kommt aus Supermärkten, Restaurants und Automaten. Es wurde gewaschen, verarbeitet, verpackt und vielleicht sogar bestrahlt und über sehr lange Distanzen transportiert.. Seit dem der Handel "freier" geworden ist reist die Nahrung noch weitere Strecken.[ ]

Die Bauern alleine tragen die Risiken dieses anwachsenden unbarmherzigen globalen Marktes, welcher Millionen von ihnen von ihrem Land vertrieben hat. CSA sind eine der hoffnungsvollsten Alternativen.

 

Manifest für die CSA`s der Zukunft:

Respekt für

  • Die belebte Erde
  • Wilde Pflanzen und Tiere
  • Domestizierte Pflanzen und Tiere
  • Grenzen der Umwelt
  • Naturkreisläufe, unter Einbezug der Vegetationszeit und der tierischen Vermehrungszeit
  • Die physischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Arbeitenden

Verantwortung für

  • Die Anwendung der Methoden des organischen /biodynamischen Landbaus und deren Erkenntnissen
  • den Anbau des eigenen Saatgutes (regionaler Austausch)
  • die Kompostierung von Küchenabfällen
  • die Ausgestaltung des Gartens mit einer ausgeglichenen Vielfalt
  • für die Qualitätssichernde Lagerung und Konservierung für den ganzjährigen Verbrauch

Energieeffizienz in Produktion und Vermarktung

  • Minimaler Maschineneinsatz
  • Lokales Verteilungsnetzwerk
  • Menschenkraft und Einsatz von Tieren

Gewährung angemessener Arbeitsbedingungen

  • Ausreichendes Gehalt:
  • Beschränkte Arbeitszeiten
  • Voll integrierte und bezahlte Auszubildende

Alternativen fördern

  • Betonung des therapeutischen Wertes von landwirtschaftlicher Arbeit (für Nichtgärtner)
  • Unterstützung gemeinschaftlicher Kontrolle des Landes
  • Ausgeglichener Landnutzungsplan
  • Spezielle Vergünstigungen für die Landwirtschaft
  • Ausschluss von Spekulation
  • Die Herstellung von lokalen sozialen/ökonomischen Formen, basierend auf Vertrauen, welche zu Eigeninitiative und Selbstsicherheit ermutigt
  • Teilen der Risiken der landwirtschaftlichen Produktion
  • Informationen weitergeben
  • Im menschlichen Mase und effizient sein
  • Preise entsprechend den Bedürfnissen und Kosten (keine Weltmarktpreise)
  • Zur Verfügung stellen lokal kontrollierter finanzielle Leistungen (Währung, Banken, Versicherungen etc.)

Think globally, act locally

Nachhaltige lokale Nahrungsmittelproduktion und gemeinschaftsunterstützte Landwirtschaft sind essentiell für eine nachhaltige Entwicklung.

(Zitat: Eine Ökonomie der nachhaltigen Entwicklung passt sich an, verbessert sich in Wissen, Organisation, technischerer Effizienz und Weisheit )

Die die eine nachhaltige Entwicklung fördern möchten, sollten sich CSAs anschauen. Bauern und Nicht-Bauern lernen lokale Ökonomien auf zu bauen, welche die Bedürfnisse der Menschen befriedigen und gleichzeitig die Ressourcen regeneriert.

Zitat eines CSA-praktizierenden Landwirtes in den USA(S.21):

"CSAs sind der beste Weg eine Beziehung aufzubauen, zwischen denen die Landbewirtschaften, und denen die Konsumieren. Es bringt Wertschätzung für die Sicht des Anderen auf beiden Seiten. Es hilft die Supermarktmentalität zu brechen, die die Landwirtschaft entmenschlicht und die Erde als eine auszunutzende Ressource betrachtet und nicht als etwas wofür man Sorge trägt.

Es hilft den Bauern eine Gemeinschaft zu haben (seitdem die Gemeinschaft von anderen Bauern sehr klein geworden ist). Es hilft finanzielle Stabilität zu gewährleisten, in dem sie wissen welches Budget sie haben und ebnet Geldschwankungen ein. Ich mag es persönlich, landwirtschaftlich und finanziell."

 

Eine Welt in der Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Perspektiven lernen wie man praktisch zusammenarbeitet, um ein neues Nahrungssystem zu kreieren, basiert auf unbezahlbaren Werten:

  • eine intime Beziehung zu unserer Nahrung und dem Land auf dem es gewachsen ist;
  • einen Hauch von Ehrerweisung an das Leben
  • Kooperation
  • Gerechtigkeit
  • Wertschätzung der Schönheit der Kulturlandschaft; und
  • Demut gegenüber dem Platz des Menschen im Plan der Natur

Eine CSA aufbauen

Die Entscheidung für eine CSA.

Das Bild einer idealen CSA ist unglaublich verlockend, das Gegenmittel für so viele Krankheiten des dominierenden globalen Supermarktes. Leute die noch nie in ihrem Leben gegärtnert haben hören von CSA und entscheiden sich Bauern zu werden! Die Traum-CSA ist ein leicht funktionierender organisch oder biodynamischer Hof, welcher alle seine Produkte unter einer Gruppe von Unterstützern aufteilt, welche mit dem Bauern die Risiken und die Vorteile der Landwirtschaft trägt. Mit einem sicheren Absatzmarkt und einem garantierten Einkommen kann sich der Landwirt voll darauf konzentrieren qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen und die Hüterschaft für das Land zu übernehmen. Die Mitglieder bekommen das frischeste, schmackhafteste und gehaltvollste Essen, das sie jemals probiert haben, als ob sie Meistergärtner wären, allerdings mit wesentlich weniger Arbeit.

Sie und ihre Kinder lernen faszinierende Lektionen über Nahrungsmittelentstehung und durch die Saisonabhängigkeit haben sie eine tiefe Verbindung zu einen Stück Land. Sie respektieren und würdigen die Fähigkeiten und die harte Arbeit des Bauern und drücken ihre Anerkennung durch Freundschaft, finanzielle Unterstützung und Hilfe auf dem Land aus. Mitglieder und Bauern verbinden sich zu einer kreativen Gemeinschaft, welche die Vielfalt feiert, sozial und biologisch, und lassen Nahrungsmittelgerechtigkeit und -Sicherheit eine gelebte Realität werden. Lokal, regional und sogar internationale CSA-Netzwerke und andere nachhaltige Nahrungsmittelunternehmen versorgen die Mitglieder das ganze Jahr mit ökologisch produzierten und fair gehandelten Lebensmitteln. Dies war die Vision der Gründer von CSAs und jeder von uns, Bauer oder Konsument kann sich entscheiden ein paar Schritte hin zu diesem Ideal zu gehen. Auch wenn keine der existierenden CSAs bis jetzt dieses Ideal erreicht hat, jedes einzelne hat immerhin einige Teile davon schon verwirklicht

Eine Zusammenfassung der Argumente die für CSA sprechen:

Die guten Früchte:

In einer gemeinschaftsunterstützten Landwirtschaft, gewinnt jedes Mitglied in dieser Beziehung: der Anteilshalter, der Bauer, der Hof (die Erde), und die umgebende Gemeinde.

Der/Die Anteilshalter/Innen:

    • erhält frische, kontaminationsfreies Gemüse und Kräuter am Tag der Ernte
    • bezahlt einen vergleichbaren Preis wie im Laden
    • weiß wo und wie seine Nahrungsmittel angebaut wurden, wer es angebaut hat und kann an dem Wunder selbst teilnehmen
    • wird versorgt mit einer Struktur durch die sie eine lebendige lokale Landwirtschaft unterstützen können, lokales Ackerland erhalten und beitragen zu einer gesunden lokalen Ökonomie;
    • haben die Möglichkeit sich Wissen über den Anbau von Lebensmittel und pflege der Erde zu erwerben

werden immer mehr bewusst über ihre Beziehung zur Erde, Landleben und den Prozessen, die unser Leben möglich machen

Der Bauer

    • bekommen die Möglichkeit eine ausreichendes Enkommen zu erhalten für eine verantwortungsvolle und harmonische Landwirtschaft, direkt durch den Konsumenten und nicht durch Zwischenhändler
    • haben die Freude zu wissen für wen ihre Produkte bestimmt sind und fühlen von daher mehr Sorge, Verantwortung und Belohnung bei der Arbeit.

Der Hof

    • ist geschützt vor Entwicklung
    • ist geschützt vor schädlicher landwirtschaftlicher Praxis
    • wird genährt in eine fruchtbare und reichhaltiges Land

Die Gemeinde

    • hat den Vorteil an der Erhaltung von offener Landschaft und dem Erhalt einer wichtigen landwirtschaftlichen Komponente, welche rapide verkonsumiert wird durch Zersiedelung und Industrie- durch diese Vielfalt wird die Gemeinschaft ein Ort an mit einer höheren Lebensqualität
    • wird gestärkt durch das Zusammenbringen von Menschen, die gesunde Bedenken teilen über unsere Zukunft
    • erfährt eine ökonomischen Aufschwung, da das Geld für Nahrungsmittel in der Gemeinde bleibt und nicht an staatenlose Unternehmen.

Um Mitglieder zu gewinnen ist es wichtig, ehrlich zu sagen, was jemanden auch abhalten kann sich zu beteiligen:

CSAs schließt die Verantwortung der Konsumenten mit ein- eine Vorrauszahlung zu machen, die Produkte zu einem festgelegten Zeitpunkt abzuholen, manchmal Körbe oder anderes Verpackungsmaterial zurück zu bringen, und eventuell Missernten zu akzeptieren. Wenn es ein schlechtes Jahr für Tomaten durch Mehltau ist, wirst du nicht die schönen roten Tomaten bekommen von denen du geträumt hast. Du findest einen Maisohrwurm in der Spitzt deines Maiskolbens, wenn du ungespritzte Produkte möchtest. Es könnte noch ein wenig Erde an deinen Kartoffeln sein, weil sie sich länger halten, wenn sie nicht gewaschen werden.

Oft ist ein Teil der Produkte für dich ungewöhnlich, und du musst offen sein für neue Dinge und neues ausprobieren. Du wirst vielleicht gebeten zu einem Treffen zu gehen oder einen Teil deines Anteils durch Arbeitsstunden während der Saison auf dem Feld abzugleichen.

 

 

[Schritte um eine CSA zu gründen]

Der Anfang einer jeden neuen CSA ist ein hoffnungsvoller Moment.

Der Akt Anteile an einem Hof zu kaufen oder zu verkaufen ist voll von Verheißungen und von großer Bedeutung. Diesen Akt umzuwandeln in eine gelebte Realität einer gemeinschaftsunterstützten Landwirtschaft, wie auch immer, braucht Zeit und den Willen auf allen Seiten, sich zu verändern: zu verändern wie wir essen, wie wir über Nahrung denken, wie wir dafür bezahlen, wie wir einen Hof führen, und wie die Höfe sich untereinander verbinden. Je mehr wir unsere Entdeckungen miteinander teilen, umso schneller kann eine gemeinschaftsunterstützte Landwirtschaft heranwachsen zu einer landwirtschaftsunterstützten nachhaltigen Gemeinschaft. Beim Weitergeben des gelernten, werden CSA Landwirte und Mitglieder wahrscheinlich nicht zu Millionären, aber wir werden solide lokale Institutionen und soziales Kapital aufbauen, welches uns Kraft geben wird für eine Zukunft, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.